Die DJK TuS Stenern fühlt sich so richtig übergangen. Die Sport-Verwaltung kündigt an, Trainingszeiten und Zeiten für Meisterschaftsspiele auf dem neuen Kunstrasenplatz am Hünting nach dem Leistungsprinzip zu vergeben. Im Fußballverband Niederrhein gibt es eine klare Hierachie. Da wird eine A-Jugend-Leistungsklasse höher eingestuft als ein A-Kreisligist. In dieser Klasse spielt die DJK TuS Stenern.
FC und Olympia bevorzugt?
„Was das also bedeutet, ist ja klar. Wir sind schon sehr enttäuscht. Wir fühlen uns relativ betrogen“, sagt der DJK-Vorsitzende Dr. Thomas Paus. Er geht davon aus, dass der 1. FC und Olympia viel mehr Belegungszeiten für den Kunstrasenplatz bekommen, als sein Verein.
Der 1. FC hat alleine zwei Jugendteams in der Niederrheinliga. Die erste Garnitur spielt in der Oberliga, die FC-Reserve eine Liga höher als die DJK TuS Stenern. In dieser Bezirksliga ist auch der FC Olympia Bocholt vertreten, so dass diese Teams im Vergleich zum A-Kreisliga-Aufsteiger DJK TuS Stenern alle bevorzugt behandelt werden würden.
„Es ist schon schlimm genug, dass die DJK TuS Stenern wieder hintenansteht. Schließlich haben wir nur den einen Platz, dürfen aber die umliegenden Flächen am Hünting nicht nutzen.“ Er geht auch von einer sportpolitischen Entscheidung aus. Und das Vorgehen der Sport-Verwaltung sei aus seiner Sicht ebenfalls nicht in Ordnung gewesen.
Allen drei am Hünting ansässigen Vereinen wurde das neue Konzept vorgestellt – einzeln, nicht gemeinsam. „Das war nicht diskutabel. Und auf meine Frage, wann das neue System öffentlich gemacht wird, hat man mir gesagt, in der nächsten Sportausschuss-Sitzung Anfang Oktober, also nach der Wahl“, sagte Paus (Foto links).
Er fragt sich, warum nicht am rollierenden System festgehalten werde, warum es diesen Paradigmenwechsel gegeben habe. „In der Sportförderung war es nach den Bedürfnissen der Vereine gegangen, nicht nach dem Leistungsprinzip“, sagt Paus, der sich ärgert, dass sein Verein vor vollendete Tatsachen gestellt worden ist.
Am Montag waren die drei Hünting-Vereine über das System zur Belegung der beiden Plätze informiert worden. Das neue Belegungssystem basiert auf einem Zugriffsverfahren, wonach einzelne Platzeinheiten und -zeiten nach einer bestimmten Reihenfolge an die Vereine vergeben werden. Diese Reihenfolge orientiert sich grundsätzlich an den Bestimmungen, die der Fußballverband Niederrhein für Überschneidungen bei der Platzbelegung im Spielbetrieb entwickelt hat, teilte die Stadtverwaltung mit.
„Hierbei handelt es sich um ein objektives Verfahren, dass im Einklang mit den Sportförderrichtlinien steht. Neben dem Leistungsprinzip kommt auch die Anzahl der Mannschaften eines Vereins zum Tragen. Alle Vereine werden das neue Kunstrasenspielfeld nutzen können. Die konkrete Belegung der Plätze ist noch nicht erfolgt.“
In einem weiteren zeitnahen Gespräch soll mit den Vereinen diese konkrete Belegung vorgenommen werden. Das Belegungsverfahren werde in der nächsten Sitzung des Sportausschusses vorgestellt.
Quelle: BBV-02.09.2015