Ziel: Gesicherter Mittelfeldplatz!

Die DJK TuS Stenern geht in ihr zweites Jahr als Fußball-Bezirksligist

Trainer Michael Gastrop muss ein neues Kollektiv formen

Bocholt-Stenern – Aufsteigen, die neue Spielklasse halten, und sich dann etablieren. Die ersten beiden Punkte konnte der Fußball-Bezirksligist DJK TuS Stenern in den vergangenen Jahren abhaken. Jetzt gilt es, den dritten Punkt einzutüten. Doch einfach kann jeder. Zumal das zweite Jahr in einer neuen Spielklasse bekanntermaßen das schwierigere ist.

Im Fall der Mannschaft aus dem Bocholter Norden trifft das zweifelsohne zu. Vor allem, wenn sich im weiteren Verlauf der Vorbereitungszeit personell nicht mehr viel tut. Denn der Kader ist dünn besetzt. Und einige Spieler kommen aus teilweise langwierigen Verletzungsphasen zurück und müssen vorsichtig an einen Liga-Spielbetrieb herangeführt werden. Immerhin spielt die Zeit in diesem (Corona)-Jahr für Stenern, heißt: Der Saisonstart wird rund vier Wochen später als üblich jetzt erst Anfang September sein. „Ansonsten wäre es übel geworden“, sagt auch Co-Trainer Pascal Biermann.

18 Spieler umfasst gegenwärtig der Kader, wobei hinter den einen oder anderen stehen auch noch mehr oder weniger dicke Fragezeichen. Beispielsweise hinter Keeper Alexander Brücks, einer von bislang zwei Neuzugängen. Brücks kommt vom Lokalkontrahenten DJK SF 97/30 Lowick, stand dort im Bezirksliga-Kader, kam in der vergangenen Saison aber nur zu wenigen Einsätzen in der ersten, zweiten oder dritten Lowicker Mannschaft.

Aufgrund eines Studiums steht Brücks wohl erst zur Rückrunde zur Verfügung. Damit hat Jan-Hendrik Löffler beste Chancen, die neue Nummer eins zu werden und damit in den Fußstapfen von Marc Tebroke zu treten. Tebroke selber will kürzertreten und nur im Falle eines Falles dabei sein.

Tim Elfers, Neuzugang Nummer zwei, wird aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. Aktuell schlägt sich Abwehrspieler Elfers allerdings noch mit einer Bänderverletzung herum und ein Einsatz dürfte zumindest zum Saisonauftakt noch nicht infrage kommen.

Damit ist die recht überschaubare Liste der Neuzugänge, Stand jetzt, auch schon abgehakt, wenn man einmal von Marvin Schmeing absieht, der schon nach der Winterpause dabei war. Und der durchaus Eindruck hinterließ. „Er hat eine hohe Spiel-Intelligenz und erkennt viele Situation richtig. Darauf können wir uns in der neuen Saison freuen“, lobt Gastrop.

Mit zwei, vielleicht drei weiteren Kandidaten befindet sich DJK-Trainer zudem in recht aussichtsreichen Gesprächen. Vollzug kann oder will er aber noch nicht vermelden. „Ansonsten müssen wir einmal sehen, ob in der Winterpause noch etwas geht“, sagt Gastrop, und hofft, dass Spieler, die in anderen Vereinen nicht wie erhofft zum Einsatz kommen und dann vielleicht wechseln, um in Stenern ihr Glück zu versuchen.

Mit Felix Kortstegge (zum SV Biemenhorst), Jonas Föcker (SG Borken), Patrick Moschner (Co-Spielertrainer Borussia Bocholt), Patrick Feldhaus, Niklas Gierkink (beide pausieren), Marc Tebroke und Matthias Belting (beide private Gründe, nur noch Stand-by) verliert die Mannschaft der DJK TuS Stenern ehrheblich in der Breite und Qualität des Kaders.

Entsprechend dünn ist die Personaldecke für das geplante 4-2-3-1 oder 4-4-2 System. Eine in der Kreisliga A und in der vergangenen Saison anfangs bevorzugte Dreier-Kette ist im Übrigen kein Thema mehr. „Wir haben gemerkt, dass das nicht funktioniert. Vor allem die Halbfelder wurden bei uns nicht mehr vernünftig besetzt und wir hatten erhebliche Probleme in der Defensive“, erklärt Gastrop.

Das seine Mannschaft in der vergangenen Saison dennoch verhältnismäßig wenig Gegentore (39) kassierte, lag laut Gastrop an „unserem Torhüter und richtig gut war auch Felix Kortstegge“. Die beiden genannten stehen jetzt, siehe oben, aber eben nicht mehr zur Verfügung.

Trotz der Abgänge dürfte die Besetzung des Mittelfeldes noch die wenigsten Probleme bereiten. „Von der Breite her waren wir da auch schon in den vergangenen Jahren gut aufgestellt“, sagt Co.-Trainer Pascal Biermann. Doch Biermann und Gastrop betonen unisono, dass „wir vor allem übers Kollektiv kommen“. Bleibt die Frage nach dem Ziel. „Nur“ der Klassenerhalt ist Gastrop zu wenig. „Wir wollen einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen. Das Vertrauen dazu haben wir in die Mannschaft“, sagt Gastrop.


Kader und Prognose der DJK TuS Stenern

DJK TuS Stenern, Fußball-Bezirksliga, Saison 2020/2021

Zugänge: Alexander Brücks (DJK SF 97/30 Lowick), Tim Elfers (eigene zweite Mannschaft), Marvin Schmeing (in der Winterpause, DSC Düsseldorf II).

Abgänge: Felix Kortstegge (SV Biemenhorst), Jonas Föcker (SG Borken), Patrick Moschner (Co-Spielertrainer Borussia Bocholt), Patrick Feldhaus (pausiert), Marc Tebroke, Matthias Belting (beide Stand-by), Nieklas Gierkink (Pause).

Der Kader

Trainer: Michael Gastrop (im dritten Jahr). Co-Trainer: Pascal Biermann.

Betreuer: Tim Hesler.

Tor: Jan-Hendrik Löffler. Alexander Brücks

Abwehr: Niklas Enck, Tim Elfers, Tobias Fischer, Marcel Hengstermann, Tim Hakvoort.

Mittelfeld: Benjamin Lückel, Kubilay Serbes, Niklas Kraft, Kevin Sailer, Yalcin Salur, Jannik Strauß, Marvin Schmeing.

Angriff: Tobias Kersten, Kai-Philipp Ridder.

BBV-Prognose: Keine Frage, die zweite Saison in der Fußball-Bezirksliga nach dem Aufstieg im Sommer 2019 wird für DJK die TuS Stenern eine echte Herausforderung. Der recht dünn besetzte Kader könnte dabei zu einem Problem werden. Zudem fehlt ein echter Knipser. Positiv: Die Mannschaft ist eingespielt und hat im Jahr eins in der Bezirksliga wertvolle Erfahrungen gesammelt. Unterm Strich ist aber nicht viel mehr als der Klassenerhalt drin, und das wird schwer genug.

BBV-Tipp: Platz 9 bis 12.

Bericht: Jürgen Wegmann, BBV-Perspektive, 10.08.2020