Nach dem Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga im Juni hat der SV Biemenhorst knapp zwei Monate später erneut allen Grund zum Jubeln. Denn die Mannschaft von Trainer Jürgen Straatmann gewann am Sonntag die Bocholter Stadtmeisterschaft auf eigener Anlage durch einen 2:1-Erfolg im Elfmeterschießen gegen die DJK TuS Stenern.
Nach Ablauf der angesetzten 35 Spielminuten hatte es im Finale zwischen diesen beiden Mannschaften 0:0 gestanden. Dritter wurden die DJK SF 97/30 Lowick, die sich ebenfalls in einem Elfmeterschießen um Platz drei gegen TuB Bocholt durchsetzten. Vorjahressieger SC 26 Bocholt überstand die Zwischenrunde nicht und schied vorzeitig aus. Die Titelkämpfe dürften dabei getrost als wahres Elfmeter-Festival in die Analen eingehen.
Erstmals konnte sich der SV Biemenhorst in die Siegerliste eintragen. Eine gute Portion Glück gehörte allerdings dazu. Denn die Mannschaft von Trainer Jürgen Stratmann qualifizierte sich für das Halbfinale erst durch eine zweite Zwischenrunde, die fällig wurde, weil alle drei Spiele zuvor torlos endeten. Die beiden Halbfinalisten aus dieser Gruppe wurden also durch ein Elfmeterschießen ermittelt. Dabei gewann Stenern gegen TuB Mussum (4:1) und Biemenhorst (4:3). Biemenhorst siegte wiederum gegen Mussum (4:3), womit Mussum ausschied.
In der Zwischenrunden-Gruppe A gewann TuB Bocholt gegen DJK SF 97/30 Lowick mit 1:0 (Torschütze: Felix Amler) und mit dem gleichen Ergebnis auch gegen den SC 26 Bocholt (Torschütze: Jannik Bergerfurth). Lowick qualifizierte sich für die Vorschlussrunde nach Toren von Henning Ternes und Abdullatif Tokgöz mit einem 2:0-Erfolg über den SC 26 Bocholt.
DJK TuS Stenern glänzte im Halbfinale gegen Lowick mit einer Gala-Vorstellung. „Da haben wir ein Superspiel gezeigt“, sagte der neue DJK-Trainer Michael Gastrop. Carsten Willing (2, Foto links) und Tobias Kersten trafen für Stenern, dazu kam noch ein Eigentor, das für Lowick zählte. „Wir hatten in dieser Partie acht U20-Spieler auf dem Platz. Trotz der Niederlage bin ich mit dem Turnierverlauf zufrieden und ich denke, wir haben auch insgesamt einen guten Fußball gezeigt“, sagte Lowicks Trainer Alessandro Duro.
Im Elfmeterschießen um Platz drei zeigten sich die Lowicker Henning Howestädt, Tom Boland und Pascal Sieverding als sichere Schützen. Bei TuB Bocholt hingegen konnte kein einziger Akteur seinen Schuss vom Punkt im Tor unterbringen.
TuB Bocholt hatte zuvor im Halbfinale gegen den SV Biemenhorst durch ein spätes Tor von Colin Borremans mit 1:2 verloren. Zuvor traf Bergerfurth für TuB und Hendrik Korstegge per verwandelten Foulelfmeter für Biemenhorst. „Trotz des vierten Platzes ist alles gut. Wir waren bis zur Endrunde dabei und hatten bis dahin alle Spiele (zudem als einzige Mannschaft, die Redaktion) gewonnen“, sagte TuB-Trainer David Kraft und zog damit dennoch eine für ihn durchaus zufriedene Bilanz.
Die Geschichte zum Endspiel zwischen dem SV Biemenhorst und der DJK TuS Stenern ist schnell erzählt. Der Gastgeber aus Biemenhorst spielte überlegen, erarbeitete sich ein Chancenplus, vergab aber wie schon in den Spielen der Zwischenrunde einige gute Torchancen. „Das ist der einzige Grund zur Klage“, sagte Stratmann. So richtig spannend wurde es dann im anschließenden Elfmeterschießen, was vor allem an den beiden überragenden Torhütern lag.
Stenerns Marc Tebroke (Foto links) verwandelte einen Elfmeter und entschärfte drei. Sogar noch besser machte es Hendrik Kortstegge. Der Biemenhorster Keeper traf zum 1:0 und hielt im weiteren Verlauf dann vier (!) Bälle vom Punkt. Stenerns Schützen waren da der Verzweiflung ziemlich nahe.
Als bester Torhüter zeichnete die Turnierleitung Marc Tebroke von der DJK TuS Stenern aus. Felix Amler bekam eine Auszeichnung als bester Torschütze. Wie Amler erzielte auch Colin Boremanns drei Treffer. Der Biemenhorster Mittelfeldspieler bekommt den Pokal dafür dann später nachgereicht.
Quelle
Björn Brinkmann-BBV (30.07.18)