Bocholt/Rhede/Dingden – Der Westdeutsche Tischtennis-Verband hat die Saison abgebrochen. Die Spielzeit wird nun nach dem Stand der Vorrunde gewertet. BW Dingden darf jubeln.
Die Tischtennis-Saison wird wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Die Ligen werden nach dem Stand der Vorrunde gewertet. Bereits ausgetragene Spiele der Rückrunde zählen für Bilanzen und TTR-Werte. Das teilte der Westdeutsche Tischtennis-Verband WTTV) am Freitag mit. Damit steht BW Dingden als Aufsteiger in die Bezirksliga fest, während der VfL Rhede in der Relegation um den Klassenerhalt in der Landesliga kämpfen muss.
„Die Entscheidung stützt sich nicht nur auf das Infektionsgeschehen und die damit verbundene schwierige Gemengelage, sondern zusätzlich auf überaus zahlreiche Rückmeldungen von Vereinsvertretern, die von ihren großen Sorgen berichtet und uns eine einfache Runde ans Herz gelegt haben“, so Werner Almesberger, Vorsitzender des Ausschusses für Erwachsenensport im WTTV. Der Verband hatte die Saison bereits unterbrochen und einen Re-Start zunächst für Ende Januar und dann für den 20. Februar angestrebt. Vereine durften in dieser Zeit auf eigenen Wunsch ihre Mannschaftsspiele austragen, doch nur die wenigsten machten davon Gebrauch. „Es gibt derzeit verbandsweit fast keinerlei Neigung, Mannschaftskämpfe auszutragen – leicht zu erkennen daran, dass bis heute nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz der Rückrunde auf freiwilliger Basis stattgefunden hat. Diese offensichtlich fehlende Bereitschaft fände mit einem Beschluss zur Fortsetzung der Spielzeit sicher kein Ende“, so Almesberger weiter. „Als Folge hiervon gäbe es eine Unzahl weiterer Spielverlegungen, die eine ordnungsgemäße Durchführung der Rückrunde unmöglich erscheinen lassen, von den personellen Problemen in den Vereinen und den möglichen Verwerfungen in den Tabellen mal ganz abgesehen“, fügte er hinzu.
Landesligist VfL Rhede kann damit in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen. „Wir hoffen, dass uns das schon am 7. Mai in der ersten Runde gelingt. Jetzt kann man sehen, dass unser Endspurt in der Hinrunde Gold wert war. Wir liegen in der Endabrechnung nur ein Spiel vor Bruckhausen. Das hilft uns sehr“, sagt Niels Blum, Mannschaftsführer des VfL Rhede. Mit 50:75 Spielen liegt sein Team bei 5:15 Punkten als Tabellenachter unmittelbar vor dem TV Bruckhausen (54:80 Spiele, 5:15 Punkte), der damit in der Relegation einen längeren Weg gehen muss. Abgestiegen sind der Weseler TV und SV Millingen. „Ich finde, die Entscheidung war überfällig nach zwei Unterbrechungen. Jetzt haben wir Planungssicherheit“, sagt Blum.
Das trifft auch auf BW Dingden zu. Das Team spielt in der neuen Saison in der Bezirksliga. Denn die Mannschaft schloss die Hinrunde in der Bezirksklasse Düsseldorf, Gruppe eins, nach zehn Spielen mit 17:3 Punkten auf dem ersten Platz ab. „Wir werden wahrscheinlich mit der gleichen Mannschaft antreten. Vor ein paar Jahren haben wir ja schon einmal in der Bezirksliga gespielt. Ich glaube, dass für uns ein Mittelfeldplatz möglich ist“, sagte Teamsprecher Ulrich Nienhaus. Gerne hätte er die Saison weitergespielt, aber realistisch sei das nicht mehr gewesen. „Dann hätte man das von Anfang an tun müssen, so wie in anderen Sportarten. So aber wurde das ganze Vereinsleben in Sachen Tischtennis heruntergefahren. Es wäre schwierig geworden, das wieder zu aktivieren. Von daher war die Entscheidung jetzt richtig“, so Nienhaus weiter.
Aufstiegschancen hat auch noch die DJK TuS Stenern. Die nimmt nun als Tabellendritter der Bezirksklasse Münster, Gruppe eins, an der Relegation teil und ist dabei sogar Ausrichter. „Das wurde vor der Saison so festgelegt“, sagt Mannschaftssprecher Hardy Gottschling. „Wenn es Corona zulässt, werden wir das Turnier austragen und auch spielen.“ Selbst im Falle des Turniersieges würde das aber nicht automatisch den Aufstieg bedeuten. Lediglich wenn etwa aufgrund von Rückzügen ein Platz in der Bezirksliga frei würde, könnte die DJK TuS Stenern dann nachrücken. „Natürlich ist es schade, dass die Saison abgebrochen ist, aber wahrscheinlich ist es die richtige Entscheidung, auch wenn man sich beim Tischtennis allein schon wegen der Platte nicht zu nahe kommt“, sagte Gottschling.
Jenseits von Gut und Böse beendet Bezirksligist TuB Bocholt die Saison. Es reicht zum achten Platz, der eine weitere Saison in der Bezirksliga sichert. „Ich habe diese Entscheidung erwartet. Es hat ja kaum einer freiwillig gespielt. Wann hätte man das alles nachholen sollen?“, sagte Mannschaftssprecher Jörg Kaczmarek. Schade sei es für die vielen jungen Spieler im Team, die gerne noch gespielt hätten. „Aber die können zumindest noch am Andro-Cup teilnehmen.“
Bericht: B. Brinkmann, BBV. 12.02.22