SV Biemenhorst ist neuer Stadtmeister!

Der SV Biemenhorst wird seiner Favoritenrolle bei der Bocholter Fußball-Stadtmeisterschaft gerecht. Das klassenhöchste Team schlägt die SF 97/30 Lowick im Finale 5:0. Kritik gibt es hier und da am Turniermodus.

Der SV Biemenhorst ist neuer Fußball-Stadtmeister von Bocholt.

In einer Wiederauflage des Vorjahresfinales siegte der Oberligist auf der Anlage von Ausrichter TuS Stenern – Veranstalter war wie immer der Stadt-Sport-Verband Bocholt – im Endspiel klar und deutlich mit 5:0 gegen die SF 97/30 Lowick. Die hatten 2024 mit 1:0 die Oberhand behalten, spielten da allerdings noch in der Landesliga. Diesmal ging der Titel an den klassenhöchsten Verein des Turniers, der im kommenden Jahr der Ausrichter der Titelkämpfe ist. Gut möglich, dass es dann einen neuen Turniermodus gibt, denn an den dreimal 45 Minuten in der Gruppenphase und am Finaltag für die vier Bestplatzierten gab es hinter vorgehaltener Hand Kritik. Die Belastung wurde größtenteils als zu hoch angesehen, zumal die Mannschaften hier und da in der Urlaubszeit mit dünnen Kadern angereist waren.

Auch für den SV Biemenhorst war die Belastung hoch, doch er durfte sich letztendlich über den Titel freuen. Allerdings trat Trainer Daniel Beine danach etwas auf die Euphoriebremse. „So wie man Tiefs in der Vorbereitung nicht überbewerten soll, gilt das auch für Hochs. Ich finde aber, dass wir über das ganze Turnier sehr souverän aufgetreten sind. Wir haben uns kein Gegentor gefangen. Es freut mich auch sehr, dass wir einen Doppelerfolg gefeiert haben, da ja auch die zweite Mannschaft den Titel geholt hat“, sagte der Trainer des SV Biemenhorst. Sein Stürmer Taric Boland erhielt zudem nach sieben erzielten Treffern den Pokal für den besten Torschützen.

Keine zwei Minuten waren im Finale gespielt, als Boland die Segel für den SV Biemenhorst auf Sieg stellte. Er war zur Stelle und traf zum 1:0. Bereits in der sechsten Minute legte Giuseppe Geukes das 2:0 nach. Und als Boland dann noch zwei weitere Male zuschlug (17., 25.) war das Spiel bereits entschieden und der doppelte Triumph für den Klub von der Birkenallee perfekt. Justin Heckers sorgte später mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 5:0 für den Endstand (44.).

Der Sieg fiel damit deutlich aus, konnte die gute Stimmung von Marcus Schaffeld, Trainer der SF 97/30 Lowick, aber nicht wirklich trüben. „Bis zum Endspiel haben wir ein überragendes Turnier gespielt, haben keinen Gegentreffer kassiert und elf Tore geschossen“, sagte Schaffeld. Im Finale war aber die Luft raus. Zum einen steckten den Spielern die zweimal 45 Minuten Spielzeit in den Knochen, zum anderen mussten sie zweieinhalb Stunden auf das Finale warten. „Und der Spielverlauf war dann ja auch so, dass wir schnell in Rückstand geraten sind. Da war es dann extrem schwer. Wenn mir aber vorher jemand gesagt hätte, dass wir Zweiter werden, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte Schaffeld.

Siege in der Zwischenrunde

In der Zwischenrunde hatte sich der SV Biemenhorst klar durchgesetzt. Im ersten Spiel wurde A-Kreisligist TuB Bocholt 2:0 besiegt. Das gleiche Ergebnis gab es auch gegen den A-Kreisligisten Olympia Bocholt, der damit das Halbfinale verpasste, weil er im ersten Spiel des Tages TuB Bocholt mit 1:2 unterlegen war.

In der anderen Zwischenrundengruppe setzten sich die SF 97/30 Lowick durch. Der Bezirksligist gewann überraschend deutlich gegen den Ligarivalen TuS Stenern 3:0 und zog schließlich mit einem 2:0 gegen den A-Kreisligisten SC TuB Mussum in das Finale ein. „Das Spiel gegen Stenern war für uns der Höhepunkt des Turniers. Wir haben in der Vorbereitung erstmals gegen einen Bezirksligisten gespielt. Wenn man dann 3:0 gewinnt, spricht das für sich“, sagte Schaffeld. Gruppenzweiter wurde Stenern nach einem 1:0 gegen Mussum, womit sich der Gastgeber für das kleine Finale qualifizierte.

In diesem ging TuB Bocholt früh durch Routinier Daniel Can in Führung, doch Lukas Tewesmeier konnte in der Nachspielzeit durch einen abgefälschten Freistoß noch für Stenern ausgleichen. Doch im Elfmeterschießen behielt TuB Bocholt mit 6:5 die Oberhand, weil Joshua Exslager den Elfmeter von Max Waschki parieren konnte. „Großes Lob an die Truppe: Dafür, dass wir so wenig Leute waren und uns Altherren-Spieler ausgeholfen haben, haben es die Jungs gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden. Aber dreimal 35 Minuten hätten an Spielzeit auch gereicht“, sagte Sammy Messalkhi, Trainer von TuB Bocholt.

Etwas enttäuscht war Henning Kubo (Foto), der den in Barcelona weilenden TuS-Coach Simon Meyering vertrat. „Wir hatten uns auf der eigenen Anlage mehr als Platz vier ausgerechnet. Das war nicht unser eigener Anspruch und auch spielerisch nicht gut. Wir dürfen es aber auch nicht überbewerten und müssen es als Test ansehen“, sagte er.

Hinweis: Viele Fotos von den Bocholter-Stadtmeisterschaften sind hier auf der Homepage hinterlegt.

Bericht: BBV-Ausgabe vom 28.07.2025
Fotos: TuS Stenern (Niklas Zingel)