Kinderfußball künftig mit Penalty und „Schere-Stein-Papier“
Der Jugendausschuss des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) hat die Rahmenbedingungen für die Bambini, F- und E-Jugend nach den „Neuen Wettbewerbsformen im Kinderfußball“ verabschiedet, die im FVN ab der Saison 2022/2023 gültig sind und ab Sommer 2024 verbindlich werden (das BBV berichtete).
Bambini
Bei den Bambini wird im FVN drei gegen drei und nicht zwei gegen zwei gespielt – was laut DFB ebenfalls möglich wäre –, weil dadurch weniger Spielfelder erforderlich sind. Es gibt keine Schusszonen, die Kleinsten können von überall Tore erzielen. Die Verteidiger müssen dadurch auch früher den Ballbesitzer attackieren. Der FVN möchte bei den Treffs keine Turnierform sehen, weil es da Sieger und Verlierer gibt, sondern einen vorher festgelegten Wechsel der Spielfelder unabhängig vom Spiel-Ausgang.
F-Junioren
Bei den F-Junioren favorisiert der FVN ein Spiel Fünf-gegen -Fünf mit Torwart, denn das größte Spielerlebnis für Kinder sei es, ein Tor gegen einen Torwart zu erzielen, der in einem „richtigen“ Tor steht. Mit weiteren unterschiedlichen Spielfeldern und Toren soll die Spielfähigkeit der Kinder verbessert werden. Die Spielfeldgröße beim Fünf-gegen-Fünf soll 35 x 25 Meter betragen. Ein Tor kann erst aus der gegnerischen Hälfte erzielt werden.
Beim Fünf-gegen-Fünf gibt es nur indirekte Freistöße am Ort des Vergehens. Bei allen anderen Spielalternativen (ohne Torwart) auf Minitore gibt es bei einem Regelverstoß in der jeweils eigenen Hälfte einen Penalty für das gegnerische Team. So soll das Eins-gegen-Eins gefördert werden. Bei einem gegnerischen Foul in der eigenen Hälfte gibt es nur einen indirekten Freistoß.
Gespielt werden soll entweder eine Turnierform mit auf- und absteigenden Spielfeldern oder nach einem vorab festgelegten Rotationsverfahren. Es wird empfohlen, auch den Torwart durchzuwechseln, damit jeder einmal im Tor steht.
E-Junioren
Bei den E-Junioren bevorzugt der FVN ein Sieben-gegen-Sieben mit Torwart und Zusatzspielfelder mit Minitoren und ein Fünf-gegen-Fünf. Auch hier gibt es für das Team des in der gegnerischen Hälfte gefoulten Spielers einen Penalty, in der eigenen Hälfte einen indirekten Freistoß. Gespielt werden soll auch hier entweder eine Turnierform mit auf- und absteigenden Spielfeldern oder nach einem vorab festgelegten Rotationsverfahren. Die Spieler müssen rotiert werden. Kein Spieler darf nur auf demselben Feld spielen. Es sollen gleichmäßige Spielanteile aller Spieler auf dem Feld angestrebt werden. Wer Anstoß hat, wird mit „Schere-Stein-Papier“ ermittelt und nicht mit einem Hochball, weil da eine Verletzungsgefahr besteht.
Der FVN betont, dass nichts dagegen spricht, altersgerechte Varianten anzuwenden, wenn die Trainer aller anwesenden Mannschaften einverstanden sind. Das gemeinsame Ziel sei es, allen Kindern Spaß am Fußballspiel zu vermitteln.
Bericht: B.Brinkmann, BBV, 16.08.22
Fotos: DJK TuS Stenern