Sie liegt auf Eis, die geplante Kooperation der Jugendabteilungen des 1. FC Bocholt und der DJK TuS Stenern. Der Hauptgrund ist nachvollziehbar und kam jetzt, nach einigen Wochen, in denen es einige Gespräche gab, zum Vorschein: Der 1. FC möchte bekanntlich in die Regionalliga aufsteigen. Sollte das gelingen, dann darf er in der A-, B- und C-Jugend keine Kooperationen mit anderen Vereinen haben.
So lauten die Statuten. Und dann macht es also vorerst keinen Sinn, eine engere Zusammenarbeit anzustreben. „Gemeinsam mit der DJK TuS Stenern haben wir in mehreren, sehr konstruktiven Gesprächen ausgelotet, ob eine Kooperation im Jugendbereich sinnvoll wäre und wie diese aussehen könnte“, sagte Benjamin Kappelhoff. „Die verbandsrechtlichen Hürden sind allerdings noch zu hoch, als dass beide Seiten voller Überzeugung hätten, zum jetzigen Zeitpunkt zustimmen können“, so der Pressesprecher des 1.FC Bocholt.
„So können beispielsweise zum einen Spielgemeinschaften nicht in der Niederrheinliga spielen, zum anderen benötigt man für eine erfolgreiche Regionalliga-Lizenzierung eine bestimmte Anzahl eigener Juniorenmannschaften“, so Kappelhoff weiter.
„DJK TuS Stenern und 1.FC Bocholt wollen aber in Anbetracht der guten und vertrauensvollen nachbarschaftlichen Gespräche weiterhin in engem Austausch stehen, was Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen betrifft.“
Dr. Thomas Paus (Foto links), der erste Vorsitzende der DJK TuS Stenern, sagte: „Es ist erst einmal sehr positiv, dass die beiden Vereine wieder miteinander sprechen und nicht übereinander reden. Der 1. FC steht im Moment gut da. Und sollte der VfB Homberg noch einmal schwächeln“, dann solle die Jugendabteilung nicht der Grund dafür sein, dass der 1.FC nicht aufsteigen könne, so Paus. Der VfB Homberg ist einer der Hauptkonkurrenten des 1. FC in Sachen Oberliga-Meisterschaft und Regionalliga-Aufstieg.
Insofern sprach der DJK-Vorsitzende davon, dass die Gespräche über eine mögliche Kooperation zunächst einmal auf Eis gelegt seien. „Wir bleiben aber im lockeren Kontakt“, sagte er.
FC-Präsident Ludger Triphaus hatte gesagt: „Beide Vereine erörtern auf Augenhöhe die Zukunftsfähigkeit im Bereich der Jugend. Das ist besser in Zeiten, in denen kein Druck da ist.“
Es gibt Überlegungen, im Grundlagenbereich zu kooperieren, auch weil es den beiden Klubs schwerfällt, genügend Leute zu finden, um etwa den Spielbetrieb zu organisieren. Auch in Sachen Trainingsplatzkapazitäten könnte eine Kooperation eine Verbesserung bringen.
Die Zusammenarbeit soll den Bereich von den Bambini bis hin zu den C-Junioren umfassen. Der 1. FC Bocholt spielt mit der C-Jugend und ab der Rückrunde wohl auch mit der D-Jugend in der Niederrheinliga. Die Statuten des Verbandes erlauben Spielgemeinschaften keine Teilnahme an der Niederrheinliga.
Ein Hindernisgrund muss das aber nicht unbedingt sein, wie der FC Olympia Bocholt und Borussia Bocholt im Mädchenfußball vormachen. Auch hier gibt es eine Kooperation. Die Spielerinnen sind je nach Altersklasse bei einem der beiden Vereine angemeldet, sodass eine Teilnahme an der Niederrheinliga möglich ist.
Die DJK TuS Stenern besitzt derzeit zwei C-, drei D-, zwei E- und drei F-Junioren-Mannschaften sowie ein Bambini-Team. Der 1. FC Bocholt stellt nach dem kürzlich vollzogenen Rückzug der E-Jugend-Mannschaft (das BBV berichtete) jeweils zwei C- und D-Jugend-Mannschaften sowie ein
F-Junioren- und ein Bambini-Team.
Quelle: BBV-Matthias Grütter und Björn Brinkmann